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Sehnsucht nach der Zukunft – Heimweh nach der Fremde

Jobsuche Down Under

Einen Job am anderen Ende der Welt annehmen? Von irgendwas muss man ja schließlich Leben!

Die meisten Fragen lautet hier meistens: Wie kommt man denn an einen Job in Australien? Wie gestaltet sich da eine Bewerbung? Was muss man da können?

Grundsätzlich gestaltet sich die Jobsuche in Australien ähnlich wie sich auch eine Jobsuche in Deutschland gestaltet. Man sucht nach offenen Stellen. Die meisten von euch werden da sicherlich den Weg über ein Online Portal wie Monster.de oder Stepstone.de gehen, genauso bin ich auch vorgegangen. Ich habe geschaut welche Job Portale es in Australien so gibt und habe dann ganz gezielt nach offenen Stellen, zu meinen Spezialgebieten, mit denen ich auch zukünftig arbeiten möchte, gesucht.

Glücklicherweise arbeite ich in einem Bereich der weltweit gesucht wird und wo Fachpersonal rar gesät ist, daher konnte ich aus einer langen Liste von interessanten Jobs und Arbeitgebern wühlen. Die Freude darüber wurde leider direkt aufgrund der Tatsache getrübt, dass die meisten potentiellen Arbeitgeber nur eine Stelle an „Permanent residents“ abzugeben haben, ein Visum dieser Art kostet mehrere tausend Dollar und hat eine Bearbeitungszeit von bis zu 2 Jahren, das war definitiv nichts was für mich momentan in Frage kam. Für meine Belange macht nur das „457 Visa“ (Temporary Work Visa (Employer sponsored)) Sinn, dafür brauchte ich aber einen Arbeitgeber der bereit war seinen Teil für das Visum dazu zu steuern. Da das Thema Visum doch recht umfassend ist, werde ich die nächste Zeit einen separaten Beitrag dazu verfassen.

Nach längerer Suche, mit doch noch ein paar netten Alternativen, welche das Thema Visa nicht näher erörtert hatten, habe ich eine Stelle gefunden die zu mir, wie die „Faust aufs Auge“ passte! Der Arbeitgeber macht einen hervorragenden Eindruck und die Stellenausschreibung las sich traumhaft. Ich habe daraufhin nicht lange gezögert und einfach mal eine Initiativ E-Mail, mit kurzer Vorstellung, meinen Fähigkeiten und ein paar anderen Informationen verschickt, unwissend ob da grundsätzlich Interesse vorhanden ist und ob man oben genanntes Visa zur Verfügung stellen kann.

Nach kurzer Zeit kam dann ein freundliches Feedback mit der Bitte ein „Resume“ zur Verfügung zu stellen, eine Art gekürzter Lebenslauf / CV. Dieses stellte ich dann kurzfristig zur Verfügung und bekam direkt einen Terminvorschlag für ein erstes telefonisches Gespräch mit dem Personalleiter.

Meine Nervosität, vor dem Gespräch, mitten in der – deutschen – Nacht war wirklich immens. Vom Gespräch und meinen gelieferten Antworten war ich nicht so wirklich begeistert, man merkt doch das einem die Praxis im Umgang mit der englischen Sprache fehlt und einen englischen Brief zu schreiben was anderes ist, als ein Bewerbungsgespräch zu führen. Ich habe im Vorfeld versucht mich so gut wie möglich darauf vorzubereiten, viele englische Artikel gelesen, viele mögliche Fragestellungen im Vorfeld beantwortet und niedergeschrieben, dennoch hatte ich im Anschluss an das Gespräch kein sonderlich gutes Gefühl. Augenscheinlich sah der Personalleiter das aber anders und hat mich von da an in einen Telefon- und Skypemarathon geschickt der sich gute 2 Monate hingezogen hat. Immer wieder Gespräche mit verschiedenen Verantwortlichen und Experten die daraufhin mich bewerten sollten um so ein möglichst ganzheitliches Bild von mir zu bekommen. Trotz der anstrengenden Zeit fand ich die meisten Gespräche sehr interessant, so konnte auch ich mir einen ersten Eindruck über die Mitarbeiter und entsprechend Vorgesetzte machen. Eine weitere Herausforderung stellt die Tatsache dar, dass die Australier weniger Wert auf Zeugnisse oder Zertifikate legen, aber sehr viel Wert auf persönliche Referenzen, daher war ich auch hier gezwungen meinen Chef und einen Arbeitskollegen davon zu überzeugen ein persönliches Gespräch (Oder wenigstens ein Fragebogen auszufüllen) mit dem Personalleiter zu führen. Irgendwann im Mai bekam ich dann die ersehnte Antwort, dass man mir einen entsprechenden Job anbieten wollte, meine Antwort darauf ist Geschichte! 🙂

Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich doch einiges an Glück und den richtigen Job gehabt habe, es war nur eine Bewerbung notwendig um an einen „Traum“ Job in Australien zu kommen, andere Leute, deren Schicksale ich in verschiedenen Auswandererforen verfolgt habe, mussten da weitaus mehr Aufwand und Zeit investieren.

Zu dem damaligen Zeitpunkt war ich eigentlich der tiefen Überzeugung das der schwierigste Teil meiner neuen Lebensphase damit überstanden wäre, ich habe die Rechnung aber nicht mit der deutschen und australischen Bürokratie gemacht, dazu dann im nächsten Beitrag mehr.

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